Doppelte Biografieführung

Donnerstag, 11.05.2017, 19 Uhr
Ort: Leipziger Antiquariat | Filiale Central W33  (Georg-Schwarz-Straße 12, Leipzig)

Doppelte Biografieführung.
Zum Autor Hasso Grabner.

Lesung und Gespräch
zur Hasso-Grabner-Biografie von Francis Nenik
Mit dem Verleger und den Herausgebern Jan Wenzel, Mathias Zeiske und Jörn Dege

Eingeladen sind die Herausgeber Jörn Dege und Mathias Zeiske und der Verleger Jan Wenzel, welche sich im Gespräch einem doppelten Schrifstellerphänomen widmen: dem schier unsichtbaren Leipziger Schrifsteller Francis Nenik und dem fast vergessenen Autor Hasso Grabner. Hierfür stellen sie an diesem Abend im Antiquariat das im Spector Book Verlag erschienene Buch „Doppelte Biografieführung“ vor und lesen zum ersten Mal in Leipzig Auszüge aus diesem Band. »Doppelte Biografieführung« enthält literarische Essays über die verrückten Lebensgeschichten von vier vergessenen Dichtern des zwanzigsten Jahrhunderts: Hasso Grabner aus Deutschland, Edward Vincent Swart aus Südafrika, Nicholas Moore aus England und Iwan Blatný aus der ehemaligen Tschechoslowakei. Die anfangs vielversprechenden Karrieren der Autoren werden bald durch persönliches Unglück und historische Ereignisse zerstört. Francis Nenik stellt diese parallelen Existenzen buchstäblich nebeneinander, kontrastiert die Biografien und beschreibt die zufällige Gemeinsamkeiten und überraschenden Wendungen dieser Autorenschicksale in einer höchst innovativen und unterhaltsamen Weise. Das Leben des hoch gefeierten und fast vergessenen Leipzigers Hasso Grabners steht dabei im Mittelpunkt dieser spanndenden Autorenbeschreibungen. Warum Francis Nenik nun gerade ihn auswählte, wird der Abend zeigen.

Eintritt frei

Nirgendwo daheim

Mittwoch, 26.04.2017, 19 Uhr
Ort: Leipziger Antiquariat | Filiale Central W33  (Georg-Schwarz-Straße 12, Leipzig)

Nirgendwo daheim.
Das bewegte Leben des Schriftstellers Bruno Vogel.

Lesung und Gespräch zur Bruno-Vogel-Biografie und einer Textauswahl seines Werks
Mit dem Biografen Raimund Wolfert
Moderation: Ingrid Sonntag

Am 26.04.2017 um 19 Uhr widmet das Antiquariat einem zu unrecht fast schon vergessenen Leipziger Autoren eine Lesung. Denn der Schriftsteller Bruno Vogel (1898-1987) hat vor allem mit den Büchern „Es lebe der Krieg!“ und „Alf“ einen prominenten Platz in der Geschichte der deutschsprachigen Literatur erworben: als geachteter Antikriegsschriftsteller und Vertreter einer Literatur, in der wie selbstverständlich der positive Wert homosexueller Empfindungen ausgedrückt wird. Für seine Zeit progressiv und kontrovers, geliebt und gehasst, ist Bruno Vogel heute ein nahezu Unbekannter. In Lesung und Gespräch zeichnet der Biograf Raimund Wolfert gemeinsam mit der Buchwissenschaftlerin und Moderatorin Ingrid Sonntag Bruno Vogels Geschichte nach. Sie bieten dabei Einblicke in das Leben einer faszinierenden Schriftstellerpersönlichkeit und begleiten einen pazifistischen, emanzipatorischen und antirassistischen Schriftsteller aus Leipzig über das Berlin der „Goldenen Zwanziger“, weiter nach Wien, Tromsø, in das Südafrika der Apartheid-Zeit bis nach London.

Eintritt frei

Hans-Werner-Honert liest „Maria und der Patriot“

Freitag, 24.03.2017, 19:30 Uhr
Ort: Leipziger Antiquariat | Filiale Central W33  (Georg-Schwarz-Straße 12, Leipzig)

Hans-Werner Honert
Maria und der Patriot

Polit-Thriller

Das Geheimnis um einen der bekanntesten Mordfälle der Bundesrepublik lüften? Als sie das Angebot bekommt einen Dokumentarfilm über den berüchtigten Rohweddder-Mord zu drehen, wittert die junge Filmemacherin Maria die Chance ihres Lebens. Schnell muss sie jedoch feststellen, dass sie sich bei ihren Recherchen zu weit vorwagt, schon bald selbst in Lebensgefahr ist. Präzise und packend verbindet Honert die kriminalistische Qualität von Marias Nachforschungen mit einer dramatischen Liebesgeschichte und dem nie aufgeklärten Mord an Rohwedder. Dabei positioniert er sich eindeutig: Nicht die RAF hat ihn auf dem Gewissen, sondern man findet die Auftraggeber in der Wirtschaft, die ihre Felle davonschwimmen sah …

Max Haberich liest „Arthur Schnitzler. Anatom des Fin de Siècle. Die Biografie“

Donnerstag, 23.03.2017, 19:30 Uhr
Ort: Leipziger Antiquariat | Filiale Central W33  (Georg-Schwarz-Straße 12, Leipzig)

Max Haberich
Arthur Schnitzler. Anatom des Fin de Siècle. Die Biografie

Schnitzler wird bis heute als der Dichter literarischer Grazie und unverbindlicher Erotik betrachtet. In Wirklichkeit zeigt sich bereits in seinen frühen Dramen beißende Sozialkritik an der bürgerlichen Doppelmoral seiner Zeit und an der Ausbeutung junger Frauen.

Max Haberich hat die Quellen in Cambridge und im Literaturarchiv Marbach durchforstet, v.a. auch jene, die in den bisherigen Biografien noch nicht berücksichtigt werden konnten – etwa die ausführliche Korrespondenz mit seiner Frau Olga. Dadurch ist es Max Haberich möglich, Schnitzler in einem völlig neuen Licht zu zeigen: als sozialkritischen Autor, der sich stark mit seiner jüdischen Herkunft auseinandersetzte und mit messerscharfer Beobachtung den stetig zunehmenden Antisemitismus in den Blick nahm.